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Siedlungsentwicklung für Weissbrustigel

CITY NATURE in den kleinsten Ecken und Nischen

Lebendige Natur in und um Wien

Natur kann an so vielen Orten in der Stadt erlebt werden – vom Naturschutzgebiet bis zum Beserlpark ums Eck – überall findet man interessante Tier- und Pflanzenarten. In Wiens streng geschützter Natur tummeln sich verschiedenste Reptilien wie die Smaragdeidechse oder die Ringelnatter. Wir können seltene Amphibien wie den Alpen-Kammmolch oder die Wechselkröte beobachten. Auch die Pflanzenvielfalt in Wien ist beachtenswert. Seltene Orchideen, unterschiedliche Enzianarten, die Kugeldistel und zahlreiche Varianten der Sommerwurz sind zu finden. Spezielle Biotope wie Trockenwiesen, feuchte Wiesen oder extensive Fettwiesen bieten dabei den idealen Lebensraum für viele Gräser und Blühpflanzen. Vogelarten wie Amsel, Mauersegler oder Turmfalke sowie Insekten wie Weinhähnchen, Tagfalter und Wildbienen wohnen mitten in der Stadt. Selbst in der Dämmerung tut sich so einiges, viele Fledermausarten sausen über Wiens Dachlandschaften. Auch Gärten, Balkone oder Fensterbretter, begrünte Dächer oder Fassaden dürfen nicht als Lebensraum für Wildtiere außer Acht gelassen werden. Dieser Artenreichtum in Wiens Stadt- und Naturgebieten ist jedoch kein Zufall, sondern das Ergebnis konsequenter Arbeit und verschiedener Schutzprogramme der Stadt.

Netzwerk Natur

Seit mehr als 15 Jahren gibt es das Wiener Arten- und Lebensraumschutzprogramm „Netzwerk Natur“ der Stadt Wien – Umweltschutz. Es schützt, pflegt und fördert seltene Tier- und Pflanzenarten sowie naturnahe Lebensräume in der ganzen Stadt. Seltene Arten werden durch Monitoring und Kartierungen laufend beobachtet und dokumentiert. Die Ergebnisse daraus dienen als Grundlage für naturschutzfachliche Maßnahmen und für Bewusstseinsbildung rund um das Thema Artenschutz in Wien. Bei Mitmachaktionen können naturbegeisterte Wienerinnen und Wiener einen Beitrag zur Artenvielfalt sowie zur Ent-wicklung einer nachhaltigen Stadt Wien leisten (siehe www.city-nature.eu/termine).

Der Natur Raum geben – spontan und ungeplant

Wien ist umgeben von großen Landschaftsschutzgebieten mit Parks, historischen Gärten, Schlossparks und Friedhöfen. Zusätzlich sind Grünanlagen in Wohngebieten, Sportanlagen oder Straßenräumen wesentliche Bestandteile der grünen Stadtstruktur. Eine weitere wichtige Rolle nehmen aber auch die vielen Balkone, Terrassen, Baumscheiben, Grünstreifen oder wilde Natur an Mauern und in Ritzen ein. Das alles sind wichtige kleinteilige Grünräume, die vielleicht im Einzelnen wenig auffallen, jedoch insgesamt wesentlich zu einer hohen Artenvielfalt in der Stadt beitragen.
Spontan und ungeplant: So ist Natur – auch in der Stadt. Pflanzen und Tiere erobern dort Lebensraum, wo sie geeignete Bedingungen vorfinden. Sie wachsen und leben sogar zwischen Asphalt und Beton, in den Ritzen von Kopfsteinpflaster, an Mauern oder Gehsteigkanten. Wilde Blumen, Sträucher und Gräser gedeihen auf sogenannten Gstätten zwischen Wohnhäusern, Industrieanlagen, Bahngleisen oder anderen Verkehrswegen. Diese Stadtwildnis zulassen und der Natur Raum geben ist ein wichtiges Ziel der Stadt Wien – Umweltschutz.

Selbst Hand anlegen

Es sind vor allem auch die in Wien lebenden Menschen, die einen wichtigen Beitrag für vielfältiges Stadtgrün leisten können. Gemeinschaftsgärten, Selbsterntefelder oder bepflanzte Baumscheiben sind keine Seltenheit mehr. Immer mehr Stadtbewohnerinnen und -bewohner wollen selbst Hand anlegen und die Lebensqualität in ihrem Wohnumfeld durch mehr Grün verbessern. In ganz Wien gibt es bereits rund 880 Baumscheiben, die von Anrainerinnen und Anrainern im Grätzl eigenverantwortlich bepflanzt und gepflegt werden. Selbst auf den kleinsten Balkonen und sogar Fensterbrettern können Insekten-Nisthölzer Platz finden und blühende Pflanzen Nahrung für Wildbienen, Käfer und Schmetterlinge bieten. So können Wohnstätte und Blühfläche in einem geschaffen werden. Für die Begrünung von Innenhöfen, Fassaden oder Dächern bietet die Stadt Wien Förderungen an. Besonders nachhaltig angelegte und gepflegte Gärten können mit der Plakette „Naturnahe Grünoase“ ausgezeichnet werden. Wer sein Haus mit gebäudebrütenden Arten wie dem Mauersegler oder der Fledermaus teilt, kann dies ebenfalls mit einer Auszeichnungsplakette kundtun.

Naturnaher Look der Wiener Stadtgärten

Staudenmischpflanzungen statt Wechselflorbeete und Blühwiesen statt Einheitsrasen lautet die neue Devise der Wiener Stadtgärten. Doch was bedeutet das? Früher wurden die Beete als Wechselflorbeete zwei- bis dreimal jährlich mit Frühjahr, Sommer- bzw. Herbstblumen bepflanzt und jeweils nach der Wuchsperiode wieder abgeräumt. Um die Vielfalt in den Beeten zu erhöhen und den Pflegeaufwand zu verringern, gibt es nun pflegeextensive, langlebige Staudenmischpflanzungen mit höherer Artenvielfalt und einem abwechslungsreichen Erscheinungsbild im Jahresverlauf. In vielen neuen Parks, wie zum Beispiel im Helmut-Zilk-Park beim Hauptbahnhof, wurden große Blühflächen angelegt.


Quellen:

https://www.garteln-in-wien.at/gemeinschaftsgaerten-und-nachbarschaftsgaerten/
https://www.wien.gv.at/umweltschutz/naturschutz/gruenoase/


Unsere Ausstellung zum Download:

Ausstellungsplakat SIEDLUNGSENTWICKLUNG für WEISSBRUSTIGEL? Wo grün in Sicht ist

Begleittext zur Ausstellung CITY NATURE in den kleinsten Ecken und Nischen

Sprievodný text v slovenčine CITY NATURE aj v najskrytejších kútoch

Ausstellungsfolder Stadtentwicklung und Naturschutz


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