zum Inhalt springen

Verkehrsplanung für Zauneidechsen

CITY NATURE blüht auf

Bunte Wiesen und Blühflächen in der Stadt sind nicht nur für die Wienerinnen und Wiener als Naherholungsgebiete wertvoll, sondern auch für viele Pflanzen- und Tierarten überlebensnotwendig.
Doch Wiese ist nicht gleich Wiese: Vom Trockenrasen bis zur Feuchtwiese – es gibt verschiedene Wiesenlebensräume, mit völlig unterschiedlichen Pflanzen- und Tierarten.
Der Schutz bestehender Grünräume und die Einrichtung neuer Grünverbindungen mit Wäldern und Wiesen ist in den Stadterweiterungsgebieten enorm wichtig, um die Artenvielfalt zu erhalten – gerade in einer schnell wachsenden Stadt wie Wien.

Die Wiener Wald- und Wiesencharta sichert Vielfalt

Der Wald- und Wiesenschutz hat in Wien eine lange Tradition. Bereits vor über 100 Jahren wurden erste Teile des Grüngürtels unter Schutz gestellt. Diese Ökosysteme werden durch den Aktionsplan der Wiener Wald- und Wiesencharta auch in Zukunft erhalten und stetig erweitert. Die Charta fördert den Artenreichtum in der Stadt, indem sie wertvolle Blühflächen in und um Wien sichert und miteinander vernetzt.

Wiens grünes Netz als wertvoller Lebensraum

Für die Erhaltung und Entwicklung der Pflanzen-, Pilz- und Tierartenvielfalt ist die Anzahl der vorhandenen Blühflächen wesentlich. Auch ihre Größe und Lage zueinander spielt eine wichtige Rolle. Die Distanz zwischen kleinen und großen Blühflächen entscheidet etwa bei vielen Arten darüber, ob genetischer Austausch stattfinden kann oder nicht.
Es sind nicht nur die großen Wiesenflächen, die für den Artenreichtum in der Stadt sorgen, auch bewachsene Wegränder oder Bahnböschungen sind für viele Pflanzen- und Tierarten ein wertvoller Lebensraum. Diese Elemente eines großen, grünen Netzes ermöglichen es zum Beispiel der Zauneidechse, sich in der Stadt anzusiedeln. Wärme, offene Bodenstellen und ein vielfältiges Angebot an Blüten sind die Lebensgrundlage für viele Wildbienen-, Schmetterling- und Heuschreckenarten. Diese sind wiederum ein wesentlicher Teil der Nahrungskette.

Entsprechende Bewirtschaftung fördert die Artenvielfalt

Ob eine Wiese von vielen Arten bewohnt wird, hängt auch von der entsprechenden Bewirtschaftung und Pflege ab. Dass sich die Landwirtschaft verändert, macht auch vor Wien nicht halt. Viele Wiesen gelten auf Grund ihrer Lage als „unwirtschaftlich“ und werden nicht mehr landwirtschaftlich genutzt. Damit der Artenreichtum einer Wiese erhalten bleibt, muss sie ein- bis zweimal im Jahr gemäht und das Mähgut abtransportiert werden. Passiert das nicht, wird aus einer Wiese eine Brache und dann rasch ein Wald, wodurch viele Wiesen-Arten verloren gehen.

In Wien stehen 20 % der Wiesen vorwiegend für Erholung zur Verfügung und werden mehrmals im Jahr gemäht, vor allem in intensiv von Menschen genutzten Teilbereichen. Zwei Drittel des Wiesenanteils in Wien haben aber unterschiedlich hohe naturschutz-fachliche Wertigkeiten und werden der alten Kulturlandschaftstradition nach, entsprechend ein- bis zwei Mal gemäht. Diese Flächen erfahren somit gezielt eine Pflege, die vor allem dem Erhalt der Lebensräume, mit ihren Tier- und Pflanzenarten, dient.

Der Wiener Tag der Artenvielfalt

Um die Artenvielfalt in Wien zu fördern, initiiert die Stadt Wien – Umweltschutz jährlich den „Wiener Tag der Artenvielfalt“ – ursprünglich als Beitrag zum „GEO-Tag der Artenvielfalt“, zu dem das renommierte Wissenschaftsmagazin erstmals 1999 aufrief. Dabei stehen Expeditionen in die heimische Natur im Mittelpunkt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer versuchen, innerhalb von 24 Stunden in einem begrenzten Gebiet möglichst viele verschiedene Pflanzen und Tiere zu entdecken. Ziel dieses Tages ist ein stärkeres Bewusstsein für die Vielfalt an Pflanzen und Tieren vor der eigenen Haustür. Denn was wir kennen, werden wir nicht fürchten und zerstören, sondern achten und schützen.
Bei den bisherigen Erhebungen konnten über 2.500 verschiedene Tier- und Pflanzenarten gefunden werden – eine bemerkenswerte Fülle an Flora und Fauna! Dieser Reichtum verdient es nicht nur geschützt zu werden, sondern benötigt auch unbedingt Hilfe, um sich weiterhin mit den Wienerinnen und Wienern einen Lebensraum teilen zu können.


Quellen:

https://www.wien.gv.at/umweltschutz/naturschutz/wald-und-wiesen-charta.html
https://www.wien.gv.at/umweltschutz/naturschutz/biotop/vielfalt.html
 


Unsere Ausstellung zum Download:

Ausstellungsplakat VERKEHRSPLANUNG für ZAUNEIDECHSEN? Natürlich mit Schotterwegen und Böschungen!

Begleittext zur Ausstellung CITY NATURE blüht auf

Sprievodný text v slovenčine CITY NATURE prekvitá

Ausstellungsfolder Stadtentwicklung und Naturschutz


c2_vs_02_zauneidechse_10-4-01_adolf-schatten

zauneidechse